Die Wohlfahrt Intern hat diesen Monat in ihrem Magazin einen Artikel von uns veröffentlicht.
Es geht um die Geschichte und den Aufbau der BeWo Plus Jugendhilfe und insbesondere deren Arbeitsplatzkultur. Der Artikel ist im Printmagazin und online zu finden. Ihr könnt ihn aber auch hier lesen.
Arbeitsplatzkultur
Hand in Hand Vertrauen und Zufriedenheit aufbauen
Wachstum und Loslassen sind manchmal schmerzliche Prozesse. Das gilt auch für Unternehmen und Organisationen. Verantwortung zu teilen kann sich aber lohnen. So können alle wachsen.
Die im Jahr 2017 von Oliver Heisch gegründete BeWo Plus Jugendhilfe (BPJ) führen wir heute als Geschäftsführungs-Gespann zu zweit. Die BPJ unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien in Köln und Umgebung. Unser Leistungsspektrum umfasst unter anderem Schul- beziehungsweise Integrationsbegleitung, Sozialpädagogische Familienhilfen, aufsuchende Familientherapie, Elternberatung und Einzelfallhilfen. Schulbegleitungen und Familienhilfen bilden den Schwerpunkt. Unser ganzes Tun zielt auf die Unterstützung seelisch beeinträchtigter Menschen in schwierigen Lebenssituationen ab. Das erfordert neben einer hohen fachlichen Kompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch viel Empathie und Belastbarkeit. Eine von Vertrauen und Zufriedenheit geprägte Arbeitsplatzkultur ist für uns als Geschäftsführung dafür unabdingbar.
Vertrauen als Schlüssel
Seit der Gründung ist die BPJ schnell gewachsen. War Oliver Heisch anfangs als alleiniger Geschäftsführer und Gesellschafter in enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung für die meisten Unternehmensbereiche noch selbst verantwortlich, sind wir heute mit Ursu Alef zu zweit in der Geschäftsführung und diskutieren Entscheidungen in einem fünfköpfigen Leitungsteam. Die gesamte Belegschaft umfasst 87 Menschen. Für uns bedeutete das Wachstum, dass wir nach und nach Aufgaben wie Fort- und Weiterbildungen, das Personalmanagement und die Öffentlichkeitsarbeit aus der Hand geben und teilen mussten. Das erfordert Vertrauen.
Mit zunehmender Größe des Unternehmens hat sich auch die Kommunikation verändert, die rein persönlichen Mitarbeiterbeziehungen haben abgenommen. Das ist uns durchaus schwergefallen. Die Kunst in starken Wachstumsprozessen ist, die unterschiedlichen (Sub-) Kulturen in der Organisation miteinander in Einklang zu bringen und aufmerksam zu sein für erforderliche oder vielversprechende Strukturentwicklungen über das Alltagsgeschehen hinaus. Daran haben wir gearbeitet und setzen das kontinuierlich fort. Heute sind wir sehr stolz darauf, wie sich das Unternehmen entwickelt hat und ständig weiterentwickelt.
Kontinuierlich Qualität sichern
Von Anfang an waren qualitätssichernde Maßnahmen wie Großteam, Kleinteam, Supervision oder Coaching sowie Fortbildungen ein fester Bestandteil unserer Arbeit. Geteilte Werte und eine persönliche Passung waren stets kritische Faktoren bei der Einstellung neuer Mitarbeitender. Schließlich bringt jeder neue Mitarbeiter und jede neue Mitarbeiterin eigene Vorstellungen und die eigene Persönlichkeit in die Organisation ein.
Mitarbeiterbefragungen, zum Beispiel über die Teilnahme am Wettbewerb ,Great Place to Work´ unterstützen uns dabei wahrzunehmen, ob wir in der BeWo Plus Jugendhilfe mit unseren Maßnahmen zur Entwicklung einer gesunden und positiven Arbeitsplatzkultur auf dem richtigen Weg sind.
Ebenfalls seit Gründung des Unternehmens verfolgen wir eine werteorientierte Unternehmenskultur, die auf Vertrauen, Wertschätzung und gegenseitiger Unterstützung basiert. Bei der Arbeit mit unseren Kunden folgen wir der ,Vision, Menschen auf dem Weg zum Erleben der eigenen Fähigkeiten und Potentiale erfolgreich zu begleiten. Und dabei schließen wir auch unsere Mitarbeitenden ein. Schließlich ist Entwicklung ein zentraler Bestandteil unseres Trägers. Wir leben Entwicklung ganzheitlich, angefangen bei uns selbst. So erfordert etwa die Teilnahme am Wettbewerb ein umfassendes Kulturaudit. Diese intensive Auseinandersetzung und Reflektion der eigenen Arbeitsplatz- und Unternehmenskultur ist wertvoll und der eigentliche Benefit der Teilnahme.
Kehrseite der Medaille
Seit 2023 kümmert sich unser Team ,Entwicklung´ um das Bewerbungsmanagement, um Fort- und Weiterbildungen sowie um Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Denn unser Fokus auf Entwicklung bringt auch ein Problem mit sich: Unsere gut ausgebildeten Fachkräfte entwickeln sich ebenfalls stetig weiter – und für viele bedeutet das, dass sie nach wenigen Jahren weiterziehen. Dieser Kehrseite der Medaille begegnen wir mit einem umfassenden und attraktiven Weiterbildungsangebot sowie mit der Möglichkeit, sich neben der eigentlichen Arbeit etwa in Projekte einzubringen.
… und der Umgang damit
Im Einzelnen bieten wir inhouse Fortbildungen zu verschiedenen Schwerpunkten an. Diese sind oft zertifiziert und richtige Ausbildungen, etwa zur Fachkraft im Kinderschutz. Andere wiederum werden von unseren eigenen Mitarbeitenden gestaltet und gehalten, zum Beispiel ‚Methoden in der Schulbegleitung´. Neben den selbstorganisierten Fortbildungen unterstützen wir die Teilnahme an externen mehrjährigen Beratungs- oder Therapieausbildungen finanziell. Zudem wird jeder neue Mitarbeiter und jede neue Mitarbeiterin mit einem Onboarding-Programm willkommen geheißen. Die bestehenden Teams machen Workshops zur Teamentwicklung, das Leitungsteam unternimmt mehrtägige Strategieklausuren.
Unser BPJ-Campus ist eine Online-Weiterbildungsplattform, an deren Aufbau einige Mitarbeitende in unterschiedlichen Bereichen involviert sind. Sie bringen ihr spezifisches Erfahrungswissen aus der Schulbegleitung und Familienbegleitung ebenso ein wie ihren fachlichen Hintergrund. Mitarbeitende haben so die Möglichkeit, in immer neuen Kontexten zu wachsen. Und schließlich haben wir mit unserem Business Process Management ein System eingeführt, um Verwaltungsprozesse sowie fachspezifische Verfahren, zum Beispiel bei Verdacht auf Kindeswohl-Gefährdung, transparent zu entwerfen und stetig weiterzuentwickeln. Auch die Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kollegen wird so erheblich erleichtert.
Gute Kommunikation, …
Wir kommunizieren auf Augenhöhe und transparent nach innen und nach außen, wir hören aktiv zu, informieren und reflektieren. Durch einen steten Austausch mit allen Beteiligten schaffen wir die Grundlage für wirksame Beziehungen. Damit alle gut informiert sind, nutzen wir Kanäle wie unseren Blog, unser Intranet und einen monatlich erscheinenden Newsletter.
Wertschätzung und Anerkennung
Flache Hierarchien, Offenheit für Gespräche und die Möglichkeit, sich mit Wünschen und Ideen in die Organisation einzubringen, tragen dazu bei, dass wir als Arbeitgeber attraktiv sind. Neben fairen Gehältern bieten wir weitere Vorteile, etwa ein Jobrad, Mitgliedschaft bei einem Anbieter für sportliche Aktivitäten, Sonderzahlungen oder einen Zuschuss zum Deutschlandticket.
Zusammenfassend können wir sagen, dass insbesondere Wertschätzung das Stichwort ist, das unsere Mitarbeitenden mit uns verbinden. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist sinnstiftend, was für viele sehr wichtig ist. Aus unserer Perspektive heben wir uns als Träger besonders durch die integer gelebte humanistische Grundhaltung, das umfassende Weiterbildungsangebot und die Möglichkeiten zur Partizipation hervor. Auch unser eigener Wille zur ständigen Weiterentwicklung und der Mut zu Innovationen trägt dazu bei.